KonferenzFotoEnergie FirstworkshopDer erste internationale Workshop im Rahmen des EnPover-Projekts zur Bekämpfung von Energiearmut fand am 20.10.2020 und 21.10.2020 als Hybridformat statt. Vor Ort in Nürnberg traf das Team der Deutschen Umwelthilfe auf kommunale Mitarbeiter aus den am Projekt beteiligten Städten Nürnberg und München. Die polnischen und ungarischen Teilnehmenden wurden per Zoom zugeschaltet. Nach fachlichen Inputs zu den Grundlagen von Energiearmut und einer ersten Vorstellung der deutschen Best Practice-Beispiele aus Nürnberg und München fand der Workshop mit einer Gruppenarbeitphase seinen Abschluss. Gemeinsam beleuchteten die Teilnehmenden die Vor- und Nachteile der bestehenden kommunalen Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Bekämpfung von Energiearmut.

Zum Auftakt der Veranstaltung präsentierte Patrycja Płonka vom polnischen Städtenetzwerk PNEC das Vorgehen des Projekts sowie die gegenwärtige Situation beim Thema Energiearmut in den teilnehmenden Ländern. Des Weiteren gab sie einen kurzen Überblick über verschiedene Programme und Lösungsansätze zur Bekämpfung von Energiearmut. Neben der Identifikation von ersten Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Ländern konnten so auch Anreize für die Teilnehmenden für übertragbare Lösungen gesetzt werden.

Als nächstes gab Johannes Thema vom Wuppertal Institut einen ausführlicheren Einblick in die Problematik der Energiearmut in Deutschland. Er beleuchtete, wie sich Energiearmut in Deutschland äußert, wie sich das Problem über die Zeit entwickelt hat und welche gesetzlichen Rahmenbedingungen und Programme bereits existieren, um die Bekämpfung von Energiearmut zu unterstützen.

Im dritten Vortrag wurden deutsche Best Practice-Beispiele aufgezeigt: Zunächst stellte Hannah Chao-Kinkelin von der Stadt Nürnberg das EnergieSparProjekt der Stadt vor und anschließend referierte Joachim Hayen von der Stadt München über die vielfältigen Angebote der bayrischen Landeshauptstadt im Zusammenhang mit Energiearmut.

Nach einer kurzen Mittagspause setzte Jakub Sokołowski vom polnischen Institute for Structural Research mit seinem Vortrag die Veranstaltung fort und zeigte die Komplexität der Messung von Energiearmut in Polen anhand verschiedener Dimensionen auf.

Besonders spannend wurde es im zweiten Teil des Workshops, da die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen sowie neu Gelerntes in einer Online-Gruppenarbeit einbringen konnten. In drei Einzelgruppen betrachteten die Teilnehmer die aktuellen landesspezifischen Bedingungen im Zusammenhang mit Energiearmut in einer SWOT-Analyse. Dabei beleuchteten sie sowohl die Schwächen und Stärken der bestehenden Maßnahmen und Rahmenbedingungen als auch die bestehenden Möglichkeiten und Hindernisse.

Insgesamt fand während der Veranstaltung ein großer Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden und Ländern statt. Sie wurden durch die vorgestellten Best Practice-Beispiele angeregt, die eigenen kommunalen Maßnahmen zu überdenken und neue Lösungsansätze auszuprobieren.

Der zweite Tag des Workshops bestand aus einer persönlichen Besprechung zu den Themen Kommunikationsmaßnahmen und zukünftige Projektideen mit den deutschen Projektpartnern aus Nürnberg und München.